Die Pistole 08 oder Parabellumpistole (im Ausland auch "Luger" genannt) wurde von Georg Luger (1849-1923) konstruiert. Parabellum kommt vom lateinischen Ausspruch: Si vis pacem, para bellum ("Wenn Du Frieden willst, bereite Dich auf den Krieg vor").
Georg Luger war bei der Waffenfirma Loewe, später DWM beschäftigt. Auf Basis der Selbstladepistole Hugo Borchardts von 1893 entwickelte er bis zur Jahrhundertwende eine Pistole, die das Funktionsprinzip der Waffe von Borchardt (den unterknickten Kniegelenkverschluss) zwar beibehielt, aber dabei wesentlich kleiner, handlicher, funktionssicherer und allgemein praxistauglicher war. Die erste serienmäßige Parabellumpistole erschien 1900, sie wird heute auch als "altes Modell" bezeichnet. Die Parabellum-Pistole Modell 1900 war für eine Flaschenhalspatrone im Kaliber 7,65 mm Parabellum eingerichtet.
Kurz nach ihrem Erscheinen begann Georg Luger damit, seine Pistole konstruktiv weiter zu verbessern und zu vereinfachen (Verwendung einer Schraubenfeder als Schließfeder, Wegfall der Kniegelenksperre, Griffsicherung, Verschlussfang, Umgestaltung des Ausziehers zum Ladezustandsanzeiger, Einführung eines Modells im Kaliber 9 mm Parabellum, alternative Lauflängen 100 und 150 mm, optional: Nut für Anschlagschaft). Damit war das - auf dem Zivilmarkt erfolgreiche - "neue Modell" geboren. Das speziell für die Luger Parabellum 08 entwickelte Kaliber 9 mm Parabellum ist heute eines der am häufigsten vorkommenden Kaliber für Pistolen und Maschinenpistolen.
Auf die Konstruktion aufmerksam geworden, begannen die Beschaffungsämter verschiedener Staaten mit der Erprobung der Parabellum-Pistole.