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  Die FN P90
 

FN P90

 

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FN P90
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: FN P90 (od. Project 90)
Entwickler: /
Hersteller:
Fabrique Nationale
Herstellerland: Belgien
Produktionszeit: 1994 bis
Modellversionen: PS 90, P90 Triple Rail
Waffenkategorie: Maschinenpistole
Maße
Gesamtlänge: 500 mm
Gesamthöhe: 210 mm
Gesamtbreite: 55 mm
Gewicht:
(mit leerem Magazin):
2,5 kg
Gewicht:
(mit maximaler Ausrüstung):
3 kg
Lauflänge: 250 mm
Technische Daten
Kaliber: 5,7 x 28 mm
Mögliche Magazinfüllungen: 50 Patronen
Munitionszufuhr: Magazinbox
Effektive Reichweite: 200 m
Kadenz: 900 Schuss/min
Feuerarten: Einzel- und Dauerfeuer
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
716 m/s
Mündungsenergie (E0): 520 Joule
Liste der Handfeuerwaffen

Die FN P90 ist eine Maschinenpistole der belgischen Firma Fabrique Nationale (FN). Mit ihr sollten Truppenteile ausgerüstet werden, die nicht direkt an Kampfhandlungen teilnehmen (wie beispielsweise Techniker, Versorger, Fahrzeug-Besatzungen, Köche und ähnliche. In einer modernen Armee gehört der weitaus größere Teil der Soldaten zu diesen Kampfunterstützungstruppen). Ein Sturmgewehr als Bewaffnung wäre für sie zu schwer, zu unhandlich und zu teuer, nicht zuletzt weil diese Unterstützungstruppen keinen Bedarf für die hohe Feuerkraft einer vollwertigen Langwaffe haben. Andererseits bieten herkömmliche Maschinenpistolen mit dem üblichen Kaliber 9 mm Luger keine ausreichende Feuerkraft gegen moderne Schutzwesten. Deshalb entwickelte man die FN P90, die einen besonders prägnanten Versuch darstellt, die Vorteile einer Maschinenpistole (Handlichkeit, Kosten) mit einer verhältnismäßig großen Durchschlagskraft zu verbinden, die fast an die eines Sturmgewehres herankommt.

Konstruktion [Bearbeiten]

Waffe [Bearbeiten]

Ausschlaggebend für die Entwicklung dieser Waffe war die Wirkungslosigkeit der von Maschinenpistolen normalerweise verschossenen Pistolenmunition gegenüber modernen Schutzwesten. Übliche Sturmgewehrkleinkaliber werden zwar auch aus Waffen von der Größe einer MPi verschossen. Neben dem Vorteil der einheitlichen Munition gibt es jedoch auch einige Nachteile, wie etwa die schlechte Ausnutzung der Energie der Treibladung im kurzen MPi-Lauf. Teile der Treibladung verlassen dabei ungenutzt den Lauf und erzeugen ein starkes Mündungsfeuer, was bedeutet, daß die relativ großen Patronen beim Verschießen aus einer MPi einen gewissen Anteil an verzichtbarem Gewicht enthalten. Bei der P90 handelt es sich von der Konstruktion und dem Design her um eine außergewöhnliche Waffe, die keine Ähnlichkeit mit einer herkömmlichen Maschinenpistole besitzt. Ihr markantes Äußeres hat wenig vom ursprünglichen Design gängiger Infanteriewaffen: So bestehen ihre beiden Griffstücke lediglich aus zwei Aussparungen, in die der Schütze hineingreifen muss, um den großen Abzug betätigen zu können. Auch ragt vorne aus dem eher plump anmutenden Gehäuse lediglich der Mündungsfeuerdämpfer (ein Schalldämpfer kann ebenfalls aufgesetzt werden) des versteckten Laufes heraus.

Die FN P90 ist ein aufschießender Rückstoßlader, der Schuss wird also bei geschlossenem Verschluss ausgelöst. Damit wird der Schütze bei Einzelfeuer durch die Bewegung des Verschlusses nicht gestört und kann die Waffe besser im Ziel halten. Ein Umschalthebel für Einzelfeuer und Feuerstöße befindet sich an beiden Seiten und die Sicherung ist ein Drehschalter unter dem Abzug. Für den Fall dass das optische 1x Leuchtpunktvisier ausfällt, gibt es auf beiden Seiten der Waffe noch standardmäßige Visierkimmen, um beidseitig schießen zu können. An der rechten Seite befindet sich zusätzlich eine Picatinny-Schiene, an der weitere Zielhilfen (Laser, Taclight) montiert werden können.

Die neuartige Konstruktion wurde in der Praxis noch nicht in größerem Rahmen auf die Probe gestellt. Die FN P90 tut inzwischen in mehr als 20 Staaten Dienst und wurde/wird von zahlreichen anderen Staaten getestet.

Magazin [Bearbeiten]

Die Munition wird nicht wie üblich durch ein Magazin auf der Unterseite des Gewehrs zugeführt, sondern durch ein flach auf dem Lauf liegendes Magazin. Ein sperriges und weit nach unten aus dem Magazinschacht ragendes Magazin entfällt hiermit, wodurch die Waffe besonders handlich und kompakt wird. Beim Nachladen wird dann das Magazin mit 50 Schuss unter die auffällige Ein-Punkt-Visiervorrichtung geschoben. Das Kunststoff-Magazin ist halbtransparent und enthält eine Doppelreihe von quer angeordneten Patronen, die jedoch am Ende in eine Reihe übergeht. Da das halbtransparente Magazin aus Kunststoff – und nicht wie üblich aus Metall – besteht, kann man die verbleibende Munition überprüfen, ohne das Magazin dafür von der Waffe abnehmen zu müssen. Eine Drehscheibe dreht die querliegenden Patronen vor dem Schuss um 90° in Richtung des Laufes (Schussrichtung). Der Auswurf der leeren Hülsen erfolgt an der Unterseite durch das hintere, hohle Griffstück. Als Zusatz kann man noch einen Auffangbehälter für die leergeschossenen Patronenhülsen am Auswurf anbringen. Da die FN P90 die Patronenhülsen nach unten auswirft, kann man sie auch von beiden Schultern aus abfeuern, was die MP gleichermaßen für Rechts- und Linkshänder geeignet macht.

Munition [Bearbeiten]

Für die FN P90 wurde speziell eine neue Munition mit dem Kaliber 5,7 x 28 mm entwickelt, die wesentlich bessere Flugeigenschaften als die alte Parabellum besitzt. Die neue 5,7x28-mm-Munition verbindet durch günstige Geschossform und Schwerpunktlage eine hohe Durchschlagskraft mit einer großen Stoppwirkung. Der Rückstoß dieser Munition liegt deutlich unter einer 9-mm-Luger und der Hochschlag der Waffe ist gering, wodurch man sie bei Dauerfeuer besser beherrschen kann. Die Pistole FN FiveSeveN verwendet ebenfalls diesen Munitionstyp.

 
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